Stockholm und Vaxholm

Ich wachte um 8 Uhr als erster auf, blieb noch eine Stunde liegen und duschte. Dann sah ich nach ob in Zimmer 5, in das ich heute umziehen sollte, schon einer ausgezogen war und brachte meine Sachen rüber. Ich versuchte aus einem deutschen Mitinsassen den ich dort kennenlernte irgendwelche Informationen über Stockholm und seine Sehenswürdigkeiten herauszuholen, aber die flossen nur spärlich, weil er nebenher soviel zu erzählen hatte. Im Schiffscafé aß ich Müsli und machte mich mit einem Stadtplan auf den Touristenpfad.

„Af Champmann“ am Morgen

Erstes Ziel war die Touristeninformation. Ich fragte nach Möglichkeiten nach Gripsholm zu kommen, aber das ging zu dieser Jahreszeit nur mit dem Bus. Ich entschloss mich zu einer Schärenfahrt mit den Linienschiffen. In der Stadt war es recht kalt, da der Nordwind Polarluft heranbrachte. Ich suchte eine Bank, fand aber keine die meine Euroscheckkarte annahm.

Blick auf Stockholm

Königliches Schloss Stockholm

Ich lief am Reichstag vorbei in die Altstadt, machte einmal die Runde durch die schönen Gassen und gelangte zum Schloss. Ich ließ mich zu den Kronjuwelen treiben, hauptsächlich weil es dort warm war. Ich ging langsam zurück zum heimatlichen Kai, setzte mich in den warmen Wartesaal der Schiffsgesellschaft und versuchte den Fahrplan zu lesen, was mir nicht gelang.

Ich brauchte auch erst Geld bevor ich irgendwas unternehmen konnte, also machte ich mich wieder auf die Suche, diesmal am Bahnhof. Auch da funktionierte die Karte nicht, ich bekam langsam Panik. Wenn ich kein Geld bekam musste ich versuchen heute noch mit dem kläglichen Rest wegzukommen. Ich lief weiter durch die Fußgängerzone und wurde endlich beim Automaten der Post fündig. Ich besorgte mir noch eine Telefonkarte und rief kurz zu hause an.

Altstadtgassen

In der Altstadt

Das Schiff ging erst um viertel vor 4, jetzt war es noch nicht mal 15 Uhr. Ich lief noch mal durch die Altstadt um die Zeit zu vertreiben, entdeckte noch ein paar Läden die mir vorher entgangen waren. Zurück am Kai lag das Boot schon da, es war dann aber viel zu kalt an Deck ich schaute auch nicht viel raus, es fisselte.

Blick vom Schiff zurück auf Stockholm

In den Stockholmer Schären

Vaxholm

In Vaxholm war es noch kälter als in Stockholm, ich wollte gleich mit dem nächsten Boot zurück, aber das fuhr erst kurz vor 19 Uhr, in über zwei Stunden. Ich lief einmal durch den Ort, der bei Sonne sicher ganz niedlich gewesen wäre, entdeckte dann einen Bus nach Stockholm und sprang hinein. Der hielt aber nicht direkt im Zentrum. Ich hatte dann noch einen ganz schönen Spaziergang und wärmte mich bei Mac Donalds auf. Mit dieser Kälte hatte ich nicht gerechnet und war dafür nicht ausgerüstet.

Ich ging zurück zum Schiff und legte mich aufs Bett um zu lesen. Bei Mac Donalds war ich zum Entschluss gekommen morgen Nacht nach Kopenhagen zu fahren. Jetzt war es draußen aber aufgeklart, der Regen hatte aufgehört und so hoffte ich ein schöner Tag morgen in Gripsholm könnte mich umstimmen. Ach ja, im Nationalmuseum war ich heute auch noch. Schön warm dort. Es gab eine Menge alter Schinken und das Gebäude gefiel mir sehr gut. Es gab eine Sonderausstellung über Stillleben und hier fanden sich Bilder von Braque, Duchamp und Schwitters, die mich sehr interessierten.

Ich wollte dann nicht gleich einschlafen, weil ich mir dachte ich werde sowieso wieder geweckt und ging noch mal raus. Eigentlich wollte ich in die Altstadt, aber ich hörte Lautsprecher und eine grölende Menge und folgte dem Geräusch. Auf dem Marktplatz war eine riesige Ansammlung von Menschen.

Feiernde Eishockeyfans

Sie sangen und finnische Fahnen wurden geschwungen. Erst sah ich mir das eine ganze Weile an, bis ich einen Polizisten fragte was denn los sei. Finnland hatte in der Eishockey-Europameisterschaft gewonnen, die hier wohl gerade ausgetragen worden war. Die Spieler fuhren mit dem Bus weg und die Versammlung löste sich so langsam auf. Ich ging zurück, unterhielt mich noch mit den Zimmergenossen und wurde nur wenig durch sie gestört.

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