Münster ist die Stadt Kaufleute und der Hanse, die Stadt der Wiedertäufer und des Westfälischen Friedens, das Zentrum und der Schreibtisch Westfalens, die Stadt der Museen und Ausstellungen, die Stadt der guten und der teuren Geschäfte und der Straßencafés, und nicht zuletzt die Stadt von Tatort und Wilsberg. Es gibt viel zu entdecken, viel Geschichte zu erforschen und zu erleben und viele Möglichkeiten, es sich dabei gut gehen zu lassen.
Damit Sie nichts verpassen, sollten Sie bei Ihrem Besuch auf jeden Fall eine Stadtführung oder eine Stadtrundfahrt machen. Es gibt so viele Details, die man sonst übersieht. Ich zeige Ihnen hier nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die zum Glück in der Altstadt fast alle nah beieinander liegen und fußläufig zu erreichen sind. Wir starten unseren Rundgang auf dem Parkplatz des Freilichtmuseums Mühlenhof am Aasee.
Auf der hier verlinkten Karte von AllTrails®.com wird der Rundweg durch Münster angezeigt. Sie können sich dort die entsprechenden GPX-Datei herunterladen und diese mit einer Navigations-App auf Ihrem Smartphone oder auf Ihrem GPS-Gerät anzeigen lassen. Folgen Sie unserem „Track“, werden Sie alle Sehenswürdigkeiten die wir in diesem Artikel als Fotos zeigen sehen. Sie können auch später in den Weg einsteigen, z.B. wenn Sie ihr Fahrzeug im Aegidii-Parkhaus abstellen und nur die Innenstadt erlaufen wollen. (So wie im Video weiter oben zu sehen) Wir haben Ihnen dafür hier → eine Kurzversion der Strecke (ohne Aasee, Schloss und botanischen Garten) bereitgestellt.
Vom Freilichtmuseum am Theo-Breider-Weg gehen wir hinunter zum Aasee und dann 15 bis 20 Minuten am Ufer entlang bis zu den Aaseeterrassen. Auf Höhe des Mühlenhofs gibt es auch eine Anlegestelle für das Solarboot Solaris, mit dem Sie bequem über den See bis zur „Goldenen Brücke“ fahren können. Falls Sie direkt mit dem Bus auf den Prinzipalmarkt fahren wollen, steigen Sie an der nahegelegenen Haltestelle „Mühlenhof“an der Sentruper Straße in die Linie 14. Aber dann lassen Sie sich den wunderschönen Weg am Seeufer entlang entgehen und an den Aaseeterrassen den ersten Kaffee der Tour.
Vom See ist es nicht weit bis in die Innenstadt. Wir folgen der Aegidiistraße und stoßen an ihrem Ende auf das neu gebaute LWL-Museum für Kunst und Kultur.
Wir biegen rechts in die Rothenburg ab und an der nächsten Möglichkeit in die Königsstraße. Hier befindet sich das Picassomuseum in dem Grafiken den Meisters ausgestellt werden.
Gleich nebenan befindet sich eine Eisdiele und gegenüber ein Restaurant mit vielen Außenplätzen.
Wir biegen in den Hötteweg ein, der uns auf die Salzstraße mit ihren vielen Geschäften führt, und die auf dem Prinzipalmarkt endet.
Hier sehen wir die nach dem Krieg wieder aufgebauten Häuser der Kaufleute mit ihren Arkaden, das Rathaus und das Stadtweinhaus und am Ende steht die Lambertikirche, an deren Turm die Käfige hängen, in denen die gevierteilten Anführer der Wiedertäufer nach der Rückeroberung der Stadt durch den Fürstbischof ausgestellt waren.
Die Arkaden wurden wegen des sprichwörtlich schlechten Wetters in Münster angelegt. Es heißt, entweder regnet es hier, oder es läuten die Glocken, und wenn beides zusammen passiert, dann ist Sonntag. Man erzählt sich auch, dass der Westfälische Frieden nur deshalb zustande kam, weil der Gesandte des Papstes nach 4 Jahren Verhandlungen nicht noch einen kalten und nassen Winter in Münster verbringen wollte. Der einzige Weg für ihn wieder ins sonnige und warme Rom zurück zu kommen war der Friedensvertrag.
Nicht weit vom Prinzipalmarkt befindet sich der Paulusdom. Auf dem Domhügel stand zuerst ein Kloster um das sich eine Siedlung bildete. Wenn Sie es schaffen Punkt 12 Uhr mittags dort zu sein, können sie sich das Glockenspiel der astronomischen Uhr ansehen. Auf dem Domplatz findet Mittwochs und Samstags der Wochenmarkt statt.
Wir verlassen den Dom und nehmen einen Durchgang zurück zum Prinzipalmarkt und gehen von dort in die Salzstraße.
Wir passieren die Dominikanerkirche und erreichen den Erbdrostenhof.
Ein Stückchen weiter auf der linken Seite der Straße befindet sich das Stadtmuseum. Ein Besuch lohnt sich, denn hier erfährt man viel über die Geschichte Münsters. Mehrere Modelle zeigen die Entwicklung der Stadt und die komplette Einrichtung eines Cafés aus den 50er Jahren rundet die Ausstellung ab. Vor dem Erbdrostenhof biegen wir in die Ringoldsgasse ab, sehen links die mittelalterliche Servatiikirche…
…und kommen an der barocken Clemenskirche vorbei, die wegen ihrer aufwändigen Deckenmalereien bekannt ist.
Über die Klemensgasse erreichen wir den Platz des Westfälischen Friedens hinter dem historischen Rathaus und erreichen über eine kleine Gasse wieder den Prinzipalmarkt.
Am Rathaus entdecken wir die „Goldene Fuge“, die uns darauf hinweist, wie stark das Gebäude im 2. Weltkrieg zerstört war.
Wir gehen über den belebten Prinzipalmarkt…
…der in den Roggenmarkt übergeht und schauen zurück auf die Lambertikirche.
Kurz darauf erreichen wir das Kiepenkerlviertel mit dem Denkmal des münsterländischen Kiepenkerl.
Weiter geht es vorbei an der Überwasserkirche…
…zum Antiquariat Solder, Drehort der Fernsehserie Wilsberg.
Der Frauenstraße folgend laufen wir direkt auf das Schloss von Münster zu. Im Krieg stark zerstört wurde nur die Fassade originalgetreu wieder aufgebaut. Im Inneren residiert jetzt die Universität.
Hinter dem Schloss befindet sich der wunderschöne botanische Garten. In der Orangerie finden im Sommer Ausstellungen statt.
Von hier aus gehen wir zur Promenade, dem Fahrradhighway der Stadt, der sich auf den alten Festungsanlagen rund um die gesamte Innenstadt zieht.
Folgt man ihr, erreicht man die „Goldene Brücke“ am Aasee, wo man mit der Linie 14 oder dem Solarschiff zurück zum Mühlenhofmuseum fahren kann. Wir biegen aber bei der LBS ab und gehen vorbei am alten Zoo zum Zentralfriedhof.
Auf dem Friedhof liegt alles was in Münster Rang und Namen hatte, z.B. Freiherr von Bülow, Reichskanzler (1930-32) Dr. Heinrich Brüning und Jürgen Möllemann.
Außerdem befindet sich dort die Grabkapelle der Schwester Eutymia, die 2001 in Rom selig gesprochen wurde.
Wir verlassen den Friedhof über den Südausgang. Man kann von hier aus auch wieder zum Ufer des Aasees hinuntergehen und dort entlang laufen. Wir gehen aber oberhalb des Sees zurück zum Parkplatz am Mühlenhof Freilichtmuseum.
Wem das noch nicht reicht, der kann ein paar hundert Meter weiter laufen zum Naturkundemuseum und/oder zum Zoo.