Von Mittelschulenberg im Harz nach Schalke | Wanderung

Die Wanderung beginnt und endet am Ockerstausee bei Schulenberg im Oberharz, nordöstlich von Clausthal-Zellerfeld. Wolfgang Kromat ist diese etwas über 12 Km lange Runde gelaufen und hat hier malwoanders.de seine Wegbeschreibung und seine Fotos zur Verfügung gestellt. Er ist leidenschaftlicher Radfahrer und Wanderer, ausgebildeter Kaufmann für Tourismus und Freizeit, Reiseleiter und Referent von Foto-Reportagen. Links zu seinen Sozialen Medien und zu dem Originalartikel auf seinem Blog finden Sie am Ende dieses Artikels.

Auf der hier verlinkten Karte von GPSies®.com wird die Wanderung angezeigt. Sie können sich dort die entsprechenden GPX-Datei herunterladen und diese mit einer Navigations-App auf Ihrem Smartphone oder auf Ihrem GPS-Gerät anzeigen lassen.

Text und Fotos Wolfgang Kromat: Diese Tour ist aus einem Rother Wanderführer, den ich noch mit D-Mark bezahlt habe. Dort wird die Tour als Bergwanderung mit hervorragender Aussicht und Badefreuden angepriesen. Mal sehen ob der Autor übertreibt.

Riesenbach

Am Anfang des Weges ist es nicht der Riesenbach, sondern ein eifriger Kettensägensäger, der die Geräuschkulisse prägt. Doch schon nach der ersten Biegung, übernimmt dann der fröhlich vor sich hin rauschende Bach das Zepter für den Klang des Harzes. Begleitet vom Geruch des Wassers und den herbstlichen Bäumen im wärmenden Sonnenschein zieht sich die schmale Asphaltpiste sanft das Tal hinauf. An der Schutzhütte soll dann der Haselfelder Weg nach rechts abzweigen. Von hier aus soll sich der Weg nun nach oben schwingen. Und wie er schwingt und besonders nach oben. Schnell wird mir warm und wärmer. Die Kleidungsschichten die beim Loslaufen noch angenehm zu tragen waren, sind schon nach kurzem Anstieg zu warm. T-Shirt Wetter, wie toll ist das denn?

Auf dem steilen Heidestieg

An der Altetals-Köthe, einer Schutzhütte mit Bänken und Tischen, teilt sich der Weg. Links weiter auf der Forstautobahn oder nach rechts den steilen Anstieg des Heidestiegs, so steht es auf dem Schild. Der steile Anstieg sieht gut aus. Ein schmaler Pfad durch das feuchte Gras und das hinterlässt schon nach den ersten Metern seine Spuren auf den Schuhen und an den Hosenbeinen. Macht nix. Die Hose trocknet schnell wieder und die Schuhe sind dicht. Dicht ist auch der Wald und lässt weder Sonne noch Wärme bis nach unten durch. Hoffentlich liegt der Platz für meine Pause an der Heinz-Lüer-Hütte in der Sonne.

Endlich Sonne, endlich Pause: Nach einem kurzen Stück, erneut auf der Forstautobahn, wird es auch wieder sonnig und genau dort liegt auch die Heinz-LüerHütte, mit einer Bank direkt in den wärmenden Strahlen. Einige Scheiben Brot, etwas leckerer Käse und einen Riegel Schokolade später, setzte ich mir den Rucksack wieder auf den Rücken und laufe los zum höchsten Punkt der Tour, nach Schalke.

Die letzten Meter vor dem Gipfel ist der Weg, wieso auch immer, asphaltiert. Auch begegnet mir hier der erste Wanderer für den Tag. Erst jetzt fällt mir auch auf, dass ich bisher alleine unterwegs war. Auf der Fahrt zum Start, hatte ich noch gedacht, dass wohl wieder einiges los sein wird. Waren doch die Parkplätze entlang des Okerstausees noch recht gut gefüllt. Aber wie so oft, verlässt man die Highlights einer Gegend, hat man die Region fast für sich alleine.

Schalker Turm

Um den höchsten Punkt auf dem Altetalskopf  zu erreichen, erklimme ich noch die Stufen des Schalker Turms. Trotz der Sonne ist es dort oben im Wind schon recht frisch, dafür ist der Blick über das Tal, rüber zum Brocken, Wurmberg, Bruchberg usw. einfach toll heute.

Aussicht vom Schalker Turm zum Brocken

Bevor es mir aber zu frisch wird, mache ich mich wieder auf den Weg nach unten. Schon nach wenigen Metern verlasse ich die Asphaltpiste und laufe auf einem schmalen Pfad dem Ort Festenburg entgegen. Noch einmal öffnet sich der Wald und gibt die Sicht auf den Brocken frei.

UNESCO Welterbe und smaragdgrünes Wasser: Immer mal wieder muss ich künstliche Wassergräben überqueren, die hier quer zum Hang angelegt sind. Es sind die Reste eines Jahrhunderte altem Wasserleitsystems der Harzer Wasserwirtschaft. Ein Stück Welterbe der UNESCO.

Schalker Teich

Hinter Festenburg erreiche ich dann den Schalker Teich. Badefreuden hat der Wanderführer hier versprochen. Das smaragdgrüne Wasser sieht allerdings alles andere als „Badefreudig“ aus. Es ist eiskalt und die Vorstellung mehr als einen Finger dort reinzuhalten lässt mich schon frieren. Auf dem Staudamm hat es sich eine Gruppe Rentner an den Tischen gemütlich gemacht. Leckeres Brot, Wurst, Käse und die ein oder andere Flasche klarer Flüssigkeiten sorgt für gute Laune. Der Einladung mich mit diesen Flüssigkeiten zu stärken, lehne ich dankend ab.

Eigentlich könnte man hier in Oberschulenberg  schon die Tour beenden und auf den Bus warten. Ich möchte aber die Runde wie im Rother Wanderführer zu Ende laufen. Also muss ich nochmal über den Berg hinüber. Diesmal geht es richtig bergan. Ein schmaler, mit Wurzeln durchzogener Pfad zieht sich fast gerade den Berg hinauf. So wird mir nochmal richtig warm, bevor ich wieder den Riesenbach erreiche. Auf dem Weg nach Hause, werde ich zum krönenden Abschluss noch mit einem eindrucksvollen Sonnenuntergang belohnt.

Links zu Wolfgang Kromat:
Blog: entdeckergen.de
Steckbrief: entdeckergen.de/das-bin-ich/
Live-Foto-Reportage: Deutschland der Länge nach