Um 6 Uhr morgens beginnt ein furchtbares Türen knallen, aber ich wache erst um 8 Uhr endgültig auf. Ich fühle mich krank und habe das Gefühl, die Erkältung wird heute richtig rauskommen. Ich bedauere mich und bleibe bis 9 Uhr liegen. Draußen regnet es immer noch. Die Sachen sind zum Glück getrocknet. Gut, dass wir nicht gezeltet haben. Wir gehen rüber in die Kantine, ich trinke nur einen Kaffee und wir frühstücken dann richtig auf dem Zimmer. Es will gar nicht aufhören zu regnen. Als es doch mal eine Pause gibt, gehen wir an den See. Es könnte hier richtig schön sein. Bei schönem Wetter. Wir schmeißen Steine, ich gewinne zu meiner Überraschung mit 9 Sprüngen, es fängt wieder an zu regnen und wir gehen zurück zur Rezeption. Jetzt sind die Zeitungen da, und wir können den aktuellen Wetterbericht lesen. Sieht nicht gut aus. Wir haben bis 13 Uhr Zeit uns zu überlegen, ob wir noch eine Nacht bleiben.
Wir bleiben. Eine Stunde, nachdem wir uns entschieden haben, wird es ein bisschen besser und wir hätten auch fahren können. Wir radeln in die Stadt, stellen die Räder am Konsum ab und suchen das Touristenbüro. Zu unserer Überraschung sitzt da die Schwedin, die uns gestern Abend den Schirm geliehen hat. Anscheinend hat sie mehrere Ferienjobs. Wir suchen nach wieder nach einer vernünftigen Karte, denn inzwischen sind wir in Smaland und die Karte, die wir vorgestern gekauft haben, gilt hier nicht mehr.
Wir versuchen herauszubekommen, ob ein Bus fährt, denn wir überlegen die Tour abzubrechen. Die Schirmverleiherin ist ziemlich hilfsbereit, telefoniert herum, aber es gibt keinen Bus nach Trelleborg, der Fahrräder mitnimmt. Es heißt also weiter machen, oder gibt es die Möglichkeit ein Auto zu mieten? Es gibt einen Computer und mein Kollege schaut nach Autovermietungen im Internet. Hier in Älmhult gibt es wohl nur Herz. Die nette Dame zeichnet es uns auf dem Stadtplan ein. Wir versuchen über das Internet den Wetterbericht zu bekommen, aber auch hier sieht es für die nächsten Tage nicht besser aus. Aber es ist auch soviel Bewegung in der Atmosphäre, dass es sich jeder Zeit bessern könnte. Wir hätten einfach heute Nachmittag weiter fahren sollen.
Wir suchen die Autovermietung, aber sie haben keinen Wagen, den man One way nehmen könnte, oder in den Fahrräder passen würden. Also, wir müssen morgen weiter fahren.
Wir gehen noch mal zur Information zurück und surfen ein bisschen im Internet. Ich bin ziemlich schwach auf den Beinen und muss auf den Ledersesseln Platz nehmen. Wir kaufen im Konsum ein und gegen die schwachen Beine nehme ich einen Schokoriegel mit. Wir essen ihn im nahen Park und manchmal scheint die Sonne durch die jetzt dünn gewordene Wolkendecke.
Wir radeln zurück, machen bis 6 Uhr Pause, fangen dann an zu kochen, Nudeln mit Tomatensoße. Es sind eine Menge Leute in der Gemeinschaftsküche, es ist eng, zwei deutsche Paare machen sich für eine Kanutour fertig, die sie morgen beginnen wollen. Wir sitzen noch lange nach dem Essen am Tisch und unterhalten uns mit Ihnen. Draußen vor dem Haus spielt eine echt schwedische Blaskapelle, fast wie im Film, aber es ist zu kalt, als dass richtig Stimmung aufkommen könnte.
Wir setzen uns an den See, werfen Steine, versuchen eine kleine Boje zu treffen, sitzen bei der Musik, gehen zum großen Steg. Wir treffen eins der Paare, die vorhin in der Küche waren, Ich bin gerade auf dem Sprungbrett, das vorne am Steg angebracht ist und versuche diesen ins Schwanken zu bringen. Wir unterhalten uns kurz, dann lassen wir noch mal Steine springen. Ich lasse einen Stein vierzehn mal aufsetzen. Das ist Rekord und nicht zu schlagen.
Um 9 Uhr sind wir wieder auf unserem Zimmer, sieht so aus, als hätten sie wieder niemanden zu uns einquartiert, wie schön. Das Wetter wird richtig gut, wir ärgern uns ziemlich, dass wir nicht gefahren sind, sitzen rum, erzählen uns Geschichten aus der guten alten gemeinsamen Zeit und sind um 10 Uhr im Bett. Ich fühle mich nicht mehr so krank und wir sind heute 0 Kilometer gefahren, sieht man mal von dem Ausflug in die Stadt ab.