Eurovelo 8 | Etappe 19

Auf der heutigen Etappe des europäischen Fernradwegs Eurovelo 8 fahre ich von Mlini in Kroatien bis nach Kumbor in Montenegro. Von meinem Campingplatz in Mlini geht es direkt auf die Hauptstraße D8 in Richtung Süden. Der Ruhetag gestern hat mir gut getan, die Beine sind nicht mehr müde uns so geht es gut voran. Leider ist heute sehr viel Verkehr. Busse und Taxis bringen Fahrgäste zum Flughafen Dubrovnik, den ich gegen 10:45 Uhr erreiche.

Flughafen Dubrovnik

Kurz dahinter biegt der Eurovelo 8 bei Cilipi ab nach rechts in die Berge und eigentlich hatte ich vor ihm zu folgen um aus dem Verkehr heraus zu kommen. Aber nun ist die Hauptstraße wie ausgestorben, weil jetzt nur noch Montenegro kommt. Das Höhenprofil der Hauptstraße ist verlockend flach und weist nur eine stärkere Steigung auf. Nach kurzer Überlegung fahre ich geradeaus und komme nach einer schnellen Abfahrt in ein breites Tal.

Es bleibt erst lange Zeit eben und steigt dann am Ende des Tals mit 8% zum kroatischen Teil des Grenzübergangs an.

Kroatische Seite des Grenzübergangs oben auf dem Pass

Die Kroaten kontrollieren meinen Ausweis, dann geht es steil bergab zu den Grenzposten in Montenegro. Auch hier will man nur kurz den Ausweis sehen, dann bin ich nach fast genau 6 Wochen Radreise in einem neuen Land. Ich versuche an der nächsten Tankstelle meine übrig gebliebenen Kuna in Euro zu tauschen, was aber nicht geht. Auch eine SIM-Karte für Touristen können sie mir nicht verkaufen, weil die Verbindung zur Registrierung nicht funktioniert. Dafür gibt es im Café nebenan den ersten Kaffee in Montenegro.

An der nächsten Tankstelle habe ich dann Erfolg und bekomme eine Touristen-SIM-Karte mit 500 GB für 10 Euro, die 14 Tage lang gültig ist. Dann erreiche ich in Igalo das erste Mal das Meer.

Igalo

Jetzt versuche ich meine Kuna in Euro zu tauschen. Dafür schickt man mich zur Post. Dort hat sich vor den Schaltern eine lange Schlange gebildet von Menschen, die dicke Briefe in der Hand halten mit vielen Formularen. Diese geben sie den Damen am Tresen, die dann pro Client 10 Minuten damit beschäftigt sind irgendetwas in ihre Computer zu tippen und jedes Blatt einzeln abzustempeln. Zum Glück habe ich ja schon Internet und kann so die Wartezeit überbrücken. Als ich dran komme muss ich aber leider erfahren, dass die Post kein Geld tauscht und man schickt mich zur Bank auf der anderen Seite der Straße.

Dort treffe ich einige der Leute aus der Post wieder, die hier ihre dicken abgestempelten Briefe nacheinander am Schalter abgeben, wo sie wieder abgestempelt werden und es wird fleißig in den Computer getippt. Geld wird aber anscheinend nicht ausgezahlt. Ich surfe derweil weiter im Internet und dann bin ich endlich dran und werde meine Kuna zu einem guten Kurs los, allerdings nur die Scheine. Es ist inzwischen halb drei Uhr und ich fahre ganz langsam auf der Promenade von Ort zu Ort.

Ich habe aber bald genug für heute und steuere in Kumbor einen Campingplatz mit dem verheißungsvollen Namen „Nirwana“ an. Aber der Platz ist mir zu klein und irgendwie habe ich auch keine Lust auf Zelten. Über den Bergen sieht es auch nach Gewitter aus. Also buche ich mir übers Internet ein sehr günstiges Appartement ganz in der Nähe und fahre dorthin. Es ist sehr einfach, aber sauber und für den verlangten Preis absolut in Ordnung. Ich mache mich frisch, schneide Video und gehe hinunter zur Promenade.

Dort finde ich ein nettes Restaurant, esse zu Abend und auf dem Rückweg wird es auch schon wieder dunkel.

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