Heute fahre ich weiter auf dem Eurovelo 1 an der portugiesischen Westküste entlang von Aljezur bis Vila Noves de Milfontes. Es hat die ganze Nacht gestürmt und es ist kalt geworden. Aber das Zelt ist stehen geblieben und ich bin um 10 Uhr startbereit.
Ich trage wieder meine warme Rennradjacke und die lange Hose. Als ich die Hauptstraße erreiche ziehe ich auch Handschuhe an. Der Wind bläst mir heftig entgegen, aber ich fahre einfach ganz langsam, höre auf zu trampeln wenn mich eine Böe erwischt und spare so Kraft. Bald ist Rogil erreicht, wo ich in einer Bäckerei einen Espresso trinke und im Supermarkt einkaufe. Kurz vor Odeceixe verlasse ich die Hauptstraße und fahre zum Strand.
Hier bläst der Wind so heftig, dass ich mich hinter eine Mauer setzen muss um das Schauspiel genießen zu können. Es geht dann am Rio Seixe zurück in den Ort.
Ich fahre weiter auf der Hauptstraße, biege dann aber bald wieder Richtung Meer ab und gerate in eine riesige Staubwolke, die von den Feldern aufgewirbelt wird.
Bald darauf erreiche ich den Praia do Carvahal.
Ich fahre wieder ein gutes Stück durchs Hinterland bis nach Zambujeira do Mar. Hier mache ich eine Pause und werde beim Fotografieren fast umgeweht. Die Gischt spritzt bis hoch auf die Felsen hinauf.
Ich versuche dann weiter an der Küste zu fahren, aber es hat keinen Zweck. Der Wind ist einfach zu heftig. Da ich hoffe, dass es weiter im Inland geschützter ist, kämpfe ich mich bis zur Hauptstraße vor und fahre dann ganz langsam nach Norden. Meine Hoffnung erfüllt sich nur teilweise, auch hier stürmt es, aber wenigstens mildern Bäume ab und zu den Wind ab. Kurz bevor ich Vila Nova de Milfontes erreiche schiebe ich das Fahrrad über die Brücke über den Rio Mira, weil ich Angst habe sonst hinunter geweht zu werden.
Gegen 18 Uhr erreiche ich endlich den Campingplatz, baue mein Zelt im Windschatten von Mobilheimen auf und kann mich dann endlich ausruhen.