Der X19 ist ein ca. 80 Kilometer langer Fernwanderweg von Münster nach Bielefeld. Ich habe mich für das ca. 14 Kilometer lange Teilstück von Telgte bis Warendorf entschieden, weil beide Städte von Münster aus gut mit dem Zug zu erreichen sind.
Auf der hier verlinkten Karte von AllTrails®.com wird die Wanderung angezeigt. Sie können sich dort die entsprechenden GPX-Datei herunterladen und diese mit einer Navigations-App auf Ihrem Smartphone oder auf Ihrem GPS-Gerät anzeigen lassen.
Vom Bahnhof Telgte kann man einem Fußweg am Stadtgraben entlang folgen und trifft dann beim Münstertor auf den X19. Im 13. Jahrhundert wurden an allen drei Stadttoren Telgtes Linden gepflanzt. Am Münstertor ist noch eine von ihnen, inzwischen über 700 Jahre alt, erhalten geblieben.
Schräg gegenüber befindet sich ein Denkmal von Fürstbischof von Gahlen, der 1651 die erste Wallfahrt nach Telgte genehmigte.
Der X19 führt jetzt direkt zur alten Mühle an der Ems, aber es lohnt sich vom Münstertor aus erst noch in die Stadt zu gehen. Der Marktplatz mit seinen vielen alten Gebäuden ist sehenswert und von dort aus gelangt man auch zur Gnadenkappelle, in der sich das Gnadenbild befindet, dem Heil- und Wunderkräfte nachgesagt werden. Telgte ist ein wichtiger Wallfahrtsort.
Ganz in der Nähe der Kapelle trifft man wieder auf den X19, der hier bei der alten Mühle über die Ems führt. Er durchquert einen Park und führt dann an einer Straße entlang nach Osten. Geht diese in die Einener Straße über, sollte man nicht an dieser entlang gehen, sondern einen Fußweg südlich davon nehmen. Hier befindet sich ein Prozessionsweg, an dem in kleinen Kapellen der Kreuzweg Jesu dargestellt wird.
Irgendwann verlässt der Weg die Straße und es geht durch Wiesen und Felder in einen kleinen Wald oberhalb der Emsauen. Man trifft dann auf den Fluss, kurz bevor man die B64 unterquert. Jetzt geht es ein längeres Stück an der Ems entlang, rechts der Fluss und links Felder und Wiesen.
Kurz bevor der Weg einen Wald erreicht biegt er nach links ab und verlässt die Ems.
Es geht auf sandigem Boden durch Felder und Wiesen bis der Weg einen Kiefernmischwald erreicht. Der Hauptweg kann bei feuchter Witterung matschig und von den Reitern ausgetreten sein, aber es gibt teilweise einen kleinen Pfad, der parallel dazu verläuft.
An einer Stelle kann man zur Ems abzweigen und hat an einem kleinen Rastplatz von einem Aussichtsturm aus einen schönen Blick auf den Fluss.
Verlässt man den Wald beginnt ein Teerweg, der schon bald am Ortseingang von Einen in eine Straße übergeht. Jetzt verläuft der Weg mitten durch das Dorf, gefühlte zwei Kilometer durch Einfamilienhaussiedlungen. Immerhin gibt es in der Ortsmitte ein Café und eine schöne Kirche.
Ist man endlich durch den Ort hindurch erreicht man bald wieder den Fluss. Hier ist die Ems ein kurzes Stück renaturiert. Der Weg folgt aber leider noch ein ganzes Stück der Straße und man muss ziemlich aufpassen, dass man die richtige Abzweigung zurück in die Natur nicht verpasst. Der nun folgende Streckenabschnitt ist sehr schön und Abwechslungsreich.
Felder, Wiesen und kleine Waldstücke wechseln sich ab und machen die Wanderung zum Erlebnis. Kurz vor Warendorf erreicht der Weg wieder die Ems, die hier in den dreißiger Jahren schnurgerade begradigt wurde.
Man folgt dem Fluss bis zum alten Mühlenhof und geht dann über die Brücke in die sehenswerte Altstadt.
Von hier ist es dann nicht mehr weit bis zum Bahnhof, von wo aus fast jede Stunde ein Zug in Richtung Münster abfährt.