Der hier beschriebene Rundweg ist knapp 18 km lang und führt von Rinkerode durch die Davert, vorbei am Hiltruper See und durch die hohe Ward. Der Weg startet am Bahnhof Rinkerode, den man vom Hauptbahnhof Münster mit dem Zug in knapp 10 Minuten erreicht. Hier kann man sich jetzt entscheiden, ob man die Strecke im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn laufen will.
Auf der hier verlinkten Karte von AllTrails®.com wird der Rundweg angezeigt. Sie können sich dort die entsprechenden GPX-Datei herunterladen und diese mit einer Navigations-App auf Ihrem Smartphone oder auf Ihrem GPS-Gerät anzeigen lassen.
Ich bin im Uhrzeigersinn gelaufen, was sich für mich als sehr günstig herausgestellt hat, denn so war ich während der Mittagshitze im kühlen Wald. Wählt man diese Variante läuft man zuerst durch den Ort an der Kirche vorbei und muss dann ein Stück an eine Straße entlang gehen.
Aber man erreicht relativ schnell unbebautes Gebiet und dann auch schon bald die erste Wasserburg. In Haus Bisping wurde Fürstbischof Bernhard von Galen geboren, der die Wallfahrt nach Telgte ins Leben gerufen hat. Die Burg, von der nur noch Reste erhalten sind, ist in Privatbesitz und nicht zu besichtigen.
Ein Stückchen weiter liegt Haus Borg, das ebenfalls in Privatbesitz ist. Von der Straße aus kann man aber erahnen, was für eine schöne Anlage hinter Mauern und Burggraben versteckt ist.
Man entfernt sich von der Burg über eine lange Allee, die an Feldern vorbei führt, bis der Weg nach Norden in die Davert abbiegt. Es handelt sich hier um ein größeres zusammenhängendes Waldgebiet, was recht ungewöhnlich für das Münsterland ist. Der Wald besteht hauptsächlich, aus Hainbuchen, Buchen und Eichen und ist recht naturnah. Zuerst geht es über breite geschotterte Forstwege, aber nach und nach werden die Wege schmaler, teilweise sind sie zugewachsen, und bei feuchter Witterung muss man mit Pfützen und matschigen Abschnitten rechnen.
Ohne mein Smartphone, auf dem ich mir den Weg mithilfe der entsprechenden GPX-Datei habe anzeigen lassen, hätte ich mich in diesem Dickicht sicher gnadenlos verlaufen. Die Abzweigungen sind teilweise nur schwer als solche zu erkennen, aber das macht auch den Reiz der Strecke aus. Es ist wunderbar ruhig und wenn man mit offenen Augen durch den Wald streift wird es hier zu einem wahren Naturerlebnis. Was fehlt sind Bänke oder Rastplätze.
Irgendwann überquert man die B54 und dann ist es nicht mehr weit zum Hiltruper See, einem ehemaligen Baggersee. Man geht an dessen Südufer entlang und erreicht damit die hohe Ward, ein beliebtes Ausflugsziel der Münsteraner. Der Wald ist hier eher Nutzwald und besteht überwiegend aus Kiefern. Nach dem Orkan Kyrill von 2007, der hier große Schäden angerichtet hat, wurde der Bewuchs allerdings etwas durchmischt. Die hohe Ward ist Wasserschutzgebiet und versorgt die Stadt Münster mit Trinkwasser.
Nachdem man die Bahngleise überquert hat biegt der Weg erst nach Südosten und dann nach Süden Richtung Rinkerode ab. Erst geht es durch Wald, der ca. 3 Kilometer vor dem Ziel durch die münsterländische Parklandschaft abgelöst wird, die hier aber mehr eine Maislandschaft ist.
Es geht weiter auf kleinen verkehrsarmen Teerstraßen und bald ist auch wieder der Bahnhof Rinkerode erreicht, von dem aus fast halbstündlich ein Zug in Richtung Münster oder Hamm abfährt.