Die Straße war zwar noch nass als wir weiterfahren wollten, aber die Sonne kam schon hervor. Nach dem Frühstück holten wir die Fahrräder aus der Garage und fuhren das schöne Nagoldtal hinauf. Wir blieben dann aber nicht auf der Höhe, auf der wir bequem nach Freudenstadt gekommen wären, sondern sausten in Serpentinen nach Klosterreichenbach hinunter und kamen über Baiersbronn unterhalb von unserem Ziel heraus. Wir mussten dann sogar Treppen steigen und standen irgendwann auf dem Marktplatz von Freudenstadt. Wir sahen uns ein wenig um, aber es war furchtbar eng und viel Verkehr, der ganze Marktplatz war von Autos zugestellt und man baute gerade eine Tiefgarage.
Die hier verlinkte Karte von Google-Maps zeigt einen ungefähren Überblick über die gefahrene Tagesetappe! (Externer Link)
Es ging noch mal bergauf und dann folgten wir dem Wolfachtal. Wir rollten durch eine richtige Schwarzwaldidylle, jedes der Häuser trug reichen Blumenschmuck und die Wiesen sahen aus als wären sie mit der Nagelschere geschnitten. Zwischen Wolfach und Hausach war es damit dann vorbei, wieder ein ungeheurer Verkehr und wir waren froh, dass wir eine Nebenstraße fanden. Bei Haslach bogen wir auf die B294 ab, die sich langsam aber sicher einen ungeheuren Berg hinauf schraubte. Bei einer Rast hielt ein Fiat Panda an und 2 Italiener fragten nach dem Weg nach Triberg. Oben auf der Höhe hatten wir keine Lust mehr weiter zu fahren. Erst erkundigten wir uns bei einem Gasthof, aber es war uns zu teuer. Dann unterhielten wir uns mit einem Bauern und fragten ihn, ob wir in seiner Scheune schlafen konnten. Nachdem wir ihm versprochen hatten in der Scheune kein Feuer zu machen durften wir unsere Schlafsäcke ins Heu legen. Wir holten noch Bier von der Gastwirtschaft etwas unterhalb am Hang, gaben dem Bauern eine Flasche ab, kochten draußen und überließen uns der angenehmen Wirkung des Biers. Wir saßen im Scheunentor und waren glücklich.
Erst wollten wir ohne Schlafsack im Heu liegen, aber das wurde doch ungemütlich und es piekste. Ich rutschte dann immer wieder von meinem Heuhaufen hinunter. Mein Schlafsack war außen aus Polyester und sehr glatt. Irgendwann ließ ich mich einfach hinunterfallen und blieb unten irgendwie um eine Leiter herumgewickelt liegen. Es raschelte im Heu, die Mäuse kamen ziemlich nah und immer mal wieder quietsche es, wenn eine Katze eine Maus erwischt hatte. Mitten in der Nacht gab es ein fürchterliches Gewitter. Wir wachten auf, stellten uns ins Tor und bewunderten die Blitze. Jetzt bemerkten wir, dass uns das Heu ziemlich zerstochen hatte.