Heute fahre ich weiter auf dem Moldauradweg von Tyn nad Vitavou zur Orlík-Talsperre. Ich komme relativ früh von meinem Quartier los und bin schon um 9 Uhr an der Moldau.
Von dort geht es auf der Straße weiter, die jetzt nur noch der Himmelsrichtung nach dem Fluss folgt. Es geht gleich nach Tyn nad Vitavou am Hang den Berg hinauf und im weiteren Verlauf auch aus dem Tal hinaus. Es ist bedeckt und nebelig, aber nicht kalt. Es folgt ein ewiges auf und ab, die Moldau fließt nach Norden, alle Zuflüsse auf dieser Flussseite von West nach Ost und so geht es von Flusstal zu Flusstal über einen Berg. Je länger die Abfahrt, desto länger ist auch der nächste Anstieg.
Gegen Mittag erreiche ich die Otava, die ein wenig weiter östlich in die zum Orliksee aufgestaute Moldau mündet.
Danach geht es wieder hinauf und hinunter, aber erst nicht so extrem wie am Morgen. Der See ist insgesamt 68 Kilometer lang, von denen ich schon ein Stück hinter mir habe und ich fahre jetzt parallel dazu nach Norden. Erst durch Wälder, dann wird die Landschaft offener.
Die letzten 10 Kilometer bis zum Damm führt der Weg auf einer sehr schmalen schlechten Straße durch dichten Wald und es sind beträchtliche Höhenunterschiede zu bewältigen. Bei den Abfahrten kann ich nur mit angezogener Bremse fahren. Es geht nur langsam voran. Gegen 16 Uhr erreiche ich endlich die Staumauer und überquere sie.
Kurz dahinter gibt es einen Campingplatz den ich ansteuere. Mein Platz liegt in der prallen Sonne und so lasse ich mir Zeit. Kaum steht das Zelt, verfinstert sich ganz plötzlich der Himmel und es fängt unvermittelt an zu schütten. Ich kann gerade noch meine Taschen ins Zelt werfen und hinterher springen. Gegen 19 Uhr hört es wieder auf und ich kann mir etwas zu essen kochen. Danach wird es auch schon bald dunkel.