Dolce Vita in Domaso

An diesem Morgen öffnete ich die Fensterläden, trat hinaus auf den Balkon in die Sonne und genoss den wunderbaren Blick auf den See. Ich holte Kaffee und Hörnchen für uns unten an der Theke ab und dann frühstückten wir auf dem Balkon. Wir beschlossen in den Ort zu gehen, besorgten uns etwas Proviant und eine riesige Melone. Trotz Maria Himmelfahrt waren hier alle Geschäfte geöffnet. Nachdem wir uns etwas umgesehen hatten stiegen wir in die Berge. An einer Kapelle rasteten wir und versuchten die Melone mit einer Sicherheitsnadel aufzuritzen. Das gelang nach harter Arbeit und riesige Ameisen labten sich an dem Saft der Frucht, der auf die Stufen der Kapelle tropfte. Wir blieben eine ganze Weile sitzen, dann stiegen wir weiter auf und gingen durch einen kleinen Ort, wo die Häuser direkt auf den Fels gebaut waren. Eine ganz andere Welt.

Nach dem Abstieg ruhten wir uns aus und gingen dann an den See. Es waren wegen dem Feiertag viele Leute da. Ein paar Lokalmatadore hatten ein Wassermotorrad und 2 Mädels von der Jugendgruppe ließen sich gerne mitnehmen. Von diesen zwei Schönheiten ließen wir uns dann auch noch ins Wasser locken, und ich vergaß die Kolibakterien, wegen denen ich mir vorher geziert hatte. Am Abend zogen wir wieder mit den beiden aus Bochum los, aber vorher riefen wir noch zu hause an, wo man ganz erstaunt war, dass wir in Italien waren.

Diesmal war eine Pizzaria unser Ziel. Die nette Bedienung zog immer an uns vorbei und sagte sie käme gleich. Ich aß einen Strumpf, eine Pizza Calzone, und wir tranken auch ganz gut. Es war sehr lustig. Auf der Promenade des Ortes war eine Menge los und wir erfuhren, dass heute Boote von Ort zu Ort fahren würden und in jedem Hafen ein Feuerwerke abfeuerten. Wir flirteten noch mit vier alten Damen die auf einer Bank saßen und warteten geduldig. Man sah die beleuchteten Boote näherkommen und dann waren sie auch in unserem Hafen und verzauberten alles mit den bunten Raketen.

Zuhause machten wir noch eine der beiden Weinflaschen auf die wir am Morgen gekauft hatten und setzen uns zur Jugendgruppe auf den Balkon. Unten auf der Straße hatten einige Italiener bemerkt, dass hier oben Blondinen waren, riefen irgendwas wie: „Bella, Bella!“ versuchten an der Dachrinne hinaufzuklettern und bauten auch Türme aus den Tischen und Stühlen aus dem Restaurant. Dafür bekamen sie von den Mädels eine Ladung Wasser ab und bedankten sich bei den Schönen für das „Aqua, Aqua!“ Wie die Kater strichen sie herum. Wir gingen dann doch noch lieber ins Bett.

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