Für heute habe ich einen Ausflug mit dem Linienbus nach Sagres ganz im Südwesten von Portugal geplant. Gleich nach dem Frühstück geht es los. Wo sich die Bushaltestelle befindet habe ich gestern schon herausgefunden. Es geht durchs Landesinnere, vom Meer ist nichts zu sehen. Dafür machen wir Abstecher in die Orte links und rechts der Hauptstraße. Endlich kommt Sagres in Sicht.
Der Bus hält etwas außerhalb an einer Art Busbahnhof. Der Ort wirkt verschlafen und ausgestorben. Hier ist eindeutig noch Winterbetrieb.
Auch die Cafés sind noch geschlossen.
Immerhin im Hafen ist etwas los. Die Fischer bereiten ihre Netze für den nächsten Fang vor. Ich bleibe etwas auf der Hafenmauer sitzen und genieße den Blick auf den Atlantik.
Eigentlich wollte ich mir ein Fahrrad leihen und zum Leuchtturm am Cabo de Sao Vicente radeln, aber der Verleih hat noch nicht geöffnet. Zum Glück gibt es einen Bus.
Die Fahrt geht vorbei an der angeblichen Seefahrtsakademie von Heinrich dem Seefahrer. Ob er sie wirklich gegründet hat ist wohl nicht bewiesen.
Bald ist das Kap erreicht. Auf den Felsen thront der Leuchtturm. Hier war einmal das Ende der Welt. Man hat hier einen spektakulären Ausblick auf den Atlantik und die raue Felsenküste. Die Wellen tosen und brechen sich tief unten.
Draußen über dem Meer geht ein Regenschauer nieder. Ich bleibe zum Glück verschont. Aber es ist kühl und ein starker frischer Wind weht.
Es geht gefühlte 500 Meter steil hinunter zum Meer. In den Klippen kauern Angler mit sehr langen Routen, die sich hier das Abendessen fangen. Ich kann nicht hinsehen.
Der Bus fährt erst in 2 Stunden zurück nach Sagres und dann verpasse ich meinen Bus nach Lagos. Also mache ich mich zu Fuß auf den Rückweg an der Straße entlang. Da es nicht viel Verkehr gibt ist das nicht schlimm. Der Ausblick ist sagenhaft und es liegt trotz dem Wind ein wunderbarer Geruch in der Luft. Die Sonne scheint auf die feuchte Erde und auf die Pflanzen und ätherische Öle werden frei.
An der Fortalenza de Beliche kann ich auf der zum Wasser hin gelegenen und vom Wind geschützten Terrasse einen Espresso trinken. Hier gibt es auch einen Pfad hinunter zum Meer der in die Felsen gehauen ist. Das Kap ist jetzt schon ein Stückchen weit weg.
Nach einer Weile erreiche ich die Praia do Beliche, ein großer Sandstrand in einer von Felsen umgebenen Bucht. Ich gehe hinunter zum Meer und schaue den Wellen zu, wie sie auf den Strand knallen. Das Wasser geht gerade mit der Ebbe zurück und ich versinke im weichen Sand. Ich habe heute außer dem Frühstück noch nichts gegessen und komme kaum wieder hoch zur Straße.
Oben am Parkplatz ist das Restaurant geschlossen, aber ich kann wenigstens ein Eis erstehen. Auch nicht schlecht.
Das gibt mir dann wieder Kraft für die letzte Hälfte des Weges. Bald bin ich wieder bei der Seefahrerakademie.
Der Ort liegt immer noch ruhig da und auch an der Bushaltestelle geht es entspannt zu. Ich muss gar nicht lange warten da kommt auch schon mein Bus.
Auf der Rückfahrt wird es dunkel. Ich gehe nach der Ankunft in Lagos zurück in mein Hotel, mache mich frisch, ruhe mich etwas aus und suche mir dann ein nettes Restaurant für das Abendessen.