Mein erste Ziel für heute ist Erstfeld und die Baustelle des neuen Gottardbasistunnel. Mehr als der Eingang der gewaltigen Betonröhre ist von der Straße aus natürlich nicht zu sehen, aber ich war da, und das zählt.
Die Straße dreht sich jetzt langsam den Berg hinauf, immer parallel zur Autobahn, bis diese dann bei Göschenen im Berg verschwindet. In Wassen schaue ich mir die berühmten Tunnelschleifen der Gotthardhardbahn um die Kirche herum an, die ich in Luzern schon im Modell gesehen hatte.
Die hier verlinkte Karte von Google-Maps zeigt einen ungefähren Überblick über die gefahrene Tagesetappe! (Externer Link)
Hier biegt auch die Straße zum Sustenpass ab. Der Pass ist zwar offen, aber ich glaube nicht, dass ich das heute noch schaffen werde. Also plane ich noch bis nach Göschenen zu fahren, dort zu übernachten, und es morgen ausgeruht anzugehen. Bis Göschenen geht es noch einmal bergan, und ich merke, dass meine Entscheidung die Passüberfahrt auf morgen zu verschieben richtig war.
Ich kaufe mir etwas zu essen und erfahre dabei irgendwie, dass es morgen weiter oben schneien könnte und der Sustenpass dann vielleicht geschlossen wird. Oh nein. Erst überlege ich, morgen ganz früh zu fahren und noch vor dem Schnee, der ja vielleicht auch gar nicht kommt, über den Pass zu radeln. Aber dann ist mir das Risiko doch zu groß. Wenn ich bei der Abfahrt beim Bremsen ins Rutschen komme, wird mich mein schweres Gepäck auf jeden Fall zu Boden werfen, wenn nicht sogar in den Abgrund ziehen. Und auch wenn ich es schaffe: Mit dem Schnee kommt eine Schlechtwetterfront, die den Rest meiner geplanten Tour auch nicht zum Spaß werden lassen würden.
Schweren Herzens fahre ich zum Bahnhof Göschenen, kaufe mir eine Zugfahrkarte zurück nach Zürich, muss dann noch 2 Stunden warten, und beende hier meine Tour von Unna die Ruhr hinunter, den Rhein, die Aare und die Limmat hinauf bis Zürich jetzt mit dem Blick auf das Portal des alten Gotthard-Eisenbahntunnels.