Wir erreichen den Shannon

Heute war der inzwischen 6. Tag, an dem es in Irland nicht regnete. Kam man mit jemanden ins Gespräch, war dieses und die Beunruhigung darüber nach dem ersten Satz das einzige Thema. Wir fuhren nach Clonmacnoise, eine alten Klosterruine am Shannon. Wir hielten uns dort sehr lange auf und machten viele Fotos. Danach kletterten wir auf die nahegelegene Ruine einer normannischen Festung, die glaube ich Cromwell in die Luft gejagt hatte. Da weideten jetzt die Kühe.

Clonmacnoise

Blick auf den Shannon

Clonmacnoise

Clonmacnoise

Weiter ging es nach Shannonbridge, wo wie der Name schon sagt, eine Brücke über den Shannon geht. Wir machten eine kleine Rast und sahen den Motor- und Hausbooten zu. Auf dem Weg nach Süden wurden wir immer müder. In Birr fragten wir in der Touristeninformation nach einem Bus nach Limmerick. Wir wollten jetzt zur Küste, weil sich im Inland doch alles sehr ähnlich sah. Hügel, Mauern und Hecken, über die man nicht hinwegsehen konnte.

Die hier verlinkte Karte von Google-Maps zeigt einen ungefähren Überblick über die gefahrene Tagesetappe! (Externer Link)

Ich hatte mir meine ursprüngliche Route schon halb aus dem Kopf geschlagen. Die Dame schickte uns allerdings nach Roscrea, weil aus Birr kein ordentlicher Bus abfuhr. Diese 10 Meilen machten wir mit letzter Kraft. In Roscrea angekommen wollte ich noch was zu trinken kaufen. Die Verkäuferinnen drängten zur Eile, weil sie den Laden schließen wollten und ich griff nach irgendwas. Draußen stellte sich heraus, dass es Orangensaftsirup war. Ungenießbar, da wir kein Wasser mehr hatten, um ihn zu verdünnen. Wir kauften noch eine Pizza und stellten uns an die Bushaltestelle.

Burgruine

Uns kamen aber immer mehr Zweifel. Der Bus würde sehr spät in Limerick ankommen und ob wir dann noch ein Quartier bekommen würden war fraglich. So sahen wir uns in Roscrea nach einem B+B um. Das Erste war belegt und beim Zweiten sagte uns die Frau wir würden wahrscheinlich im Umkreis von 20 Meilen keine Unterkunft finden, weil in Thurles ein Folkfestival stattfände.

Wir sahen sehr müde aus und waren es auch. Die Frau überlegte, versuchte bei Bekannten anzurufen, aber die hatten auch kein Bett frei. Sie überlegte weiter, wir taten ihr leid. Dann ging sie kurz nach Hause und kam mit der Nachricht zurück, wir sollten mit ihr kommen. Sie machte uns die besten Sandwiches und den besten Tee den ich je gekostet habe und setzte uns vor den Fernseher. Wieder wurde nur über die „Heatwave“ berichtet. Oben hörte man es heftig rumoren, der Sohn wurde aus seinem Zimmer geworfen und sein enges Bett für uns frei gemacht. Wir waren erleichtert und sehr dankbar dafür. Einziger Wermutstropfen in diesem Haus war die Toilettenspülung die so einen Lärm machte, dass man meinte, das Haus würde einstürzen wenn man an der Kette gezogen hatte.

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