Heute fahre ich von der Orlik-Talsperre weiter auf dem Moldauradweg bis nach Wran kurz vor Prag. Als ich am Morgen aus dem Zelt schaue liegt der Campingplatz in dichtem Nebel. Ich muss das Zelt wieder einmal nass einpacken und dann geht es auch gleich wieder bergan. Beim Anstieg kommt die Sonne heraus, es wird schwül, mein Hemd ist sofort durchgeschwitzt. Gegen 11 Uhr habe ich Ausblick auf Kamaik an der Moldau und fahre dann hinunter.
Ich überquere die Moldau und fahre auch ein Stück daran entlang, aber dann führt die Straße
wieder aus dem Tal heraus, was wieder einen tüchtigen Anstieg zur Folge hat.
Der Himmel beginnt sich zuzuziehen, es wird noch schwüler und ein paar finstere Wolken sind auch dabei. Ich erreiche Hrimezdice gerade als die Kirchturmuhr 12 schlägt. Ich mache Pause in einem Restaurant, es gibt Fleisch, Knödel und Kohl, und gerade als ich weiter fahren will fängt es an zu regnen. Also bestelle ich noch ein Stück Kuchen und darüber hört der Regen auf.
Es geht anspruchsvoll weiter, immer mehr hoch als runter, es fängt an zu donnern, ich versuche dem Gewitter weg zu fahren, aber in Tschim erwischt mich der Regen. Zum Glück gibt es ein Restaurant, unter dessen Veranda ich mich flüchten kann. Es regnet heftig, aber nur eine halbe Stunde, dann geht es weiter. Die Luft ist zum schneiden, ich habe das Gefühl gegen eine Wand zu fahren.
Hinter Slap kommt noch einmal ein schwieriger Anstieg, dann geht es endlich wieder zur Moldau hinunter. Dort wird die Straße stückweise erneuert und es gibt alle paar Kilometer eine Ampel und eine lange Schlange. Das Moldautal ist aber trotzdem schön. Um zu meinem Campingplatz zu gelangen muss ich mit einer kleinen Fähre über den Fluss setzen. Kaum habe ich das Zelt aufgebaut gibt es ein schweres Gewitter, das ich im Restaurant aussitze. Dann wird es auch schon dunkel.