Mein Handywecker klingelt um 9 Uhr, was auf La Palma 8 Uhr ist, ein seltsames Dämmerlicht liegt über der Insel, der Mond steht noch über dem Meer, aber die Bergspitzen gegenüber liegen schon in der Sonne. Wir lassen frische Luft herein, schwimmen todesmutig 2 Runden im eiskalten Pool, machen Frühstück, die Sonne kommt über den Berg.
Wir sitzen im Wintergarten mit Blick auf das endlose Meer das in den Horizont überzugehen scheint und überlegen was wir heute anstellen können.
Mein Vorschlag auf den Bergkamm zu klettern wird wegen gleichem Rückweg verworfen, 2. Vorschlag in der Calderra einen Rundweg zu gehen wird angenommen. Blauer Himmel. Ein Wunder für den deutschen Besucher. Die Fahrt ist nicht lang, endet aber 4 Kilometer vor dem Ziel an einer Schranke, da wir keine Genehmigung haben weiter zu fahren. Die hätten wir uns weiter unten im Besucherzentrum kaufen müssen. Warum das nicht jetzt auch hier bei der Schrankenwärterin geht bleibt ein Rätsel.
Also Auto abstellen und zu Fuß die erst flache, dann steile Straße in Serpentinen hinauf. Irgendwann fängt der Wald an zu duften und die Waden an zu schmerzen. Immer wieder eine neue Kehre, noch eine Kurve, ständig kommen Taxis vorbei und Autos, ein Wanderer und ein Bus überholen uns, und endlich können wir den Parkplatz sehen, von dem wir eigentlich unsere Wanderung hätten starten sollen.
Erst mal sind wir dann falsch gelaufen, also wieder zurück und den breiten Forstweg zum Aussichtspunkt. Jemand schenkt uns ein Spezialpflaster, weil wir uns die erste Blase gelaufen haben, wir genießen die Aussicht in die Caldera und den letzten Proviant.
Dann beginnt der Abstieg mit dem Angebot eines Taxifahrers uns für 8 Euro mitzunehmen. Wir bleiben standhaft und erreichten schneller als gedacht den Parkplatz. Auf dem Rückweg ein Stop im Besucherzentrum und in einem Café an der Hauptstraße in El Paso, kurzer Einkauf für das Wochenende und kurz mal geguckt, wo unsere Restaurant denn nun ist und finden es endlich. Zu hause halten wir es nicht lange aus, wir wollen wieder zum Sonnenuntergang zum Meer. Auf der Abfahrt nach Puerto Tassacorte werden wir von 2 hupenden Heißspornen überholt und kommen kurz vor knapp an. In der Bucht liegt ein Segelboot vor Anker, wir gehen am Strand hin und her, die Sonne geht unter und es ist sehr romantisch.
Jetzt geht es den Berg wieder rauf. In dem Restaurant in der Calle Miramar, das wir so lange gesucht haben ist nach einigem hin und her noch gerade ein Platz für uns frei, es gibt 2 Salate mit Avocado, Risotto mit Steinpilzen und noch was leckeres, was ich aber vergessen habe. Jedenfalls teilen wir uns alles, was so nicht vorgesehen war. Zum Nachtisch Mascarpone mit Erdbeersoße!
Zu hause gibt es einen Schluck Wein, ein Blick in die vom Mondlicht verschluckten Sterne, vielleicht ein bisschen Fernsehen und dann ins Bett und ganz schnell einschlafen.