Ein Tag in Kopenhagen

Um 6 Uhr wurde es im Abteil so unruhig, dass an Schlafen nicht mehr zu denken war. Ich blieb so lange liegen, bis der Schaffner hereinkam und bekannt gab, dass es nur noch eine halbe Stunde bis Kopenhagen sei. Ich putzte mir die Zähne und wartete auf die Ankunft. In Kopenhagen war es kühl und bewölkt und auf dem Bahnhof war überhaupt nichts los. Es dauerte eine Weile bis ich eine Bank gefunden hatte und Geld tauschen konnte. Ich brachte mein Gepäck ins Untergeschoss des Bahnhofs und schloss es weg. Es war jetzt erst viertel nach sieben. Was sollte ich so früh machen?

Ich ging in eine Cafeteria und frühstückte erst einmal ordentlich. Das war genau die richtige Entscheidung. Danach kaufte ich mir einen Intercityzuschlag für den Zug am Nachmittag und machte mich auf. Das Touristenbüro hatte noch geschlossen. Ich schaute auf einen großen Stadtplan und besprach mit einer Norwegerin, wo wohl das Stadtzentrum zu finden sei. Ich beschloss bis 9 Uhr bummeln zu gehen.

Københavns Byret, Städtisches Gerichtsgebäude

Altstadt Kopenhagen

Altstadtkanäle Kopenhagen

Ich marschierte los, lief über die Haupteinkaufszone in die Richtung, wo ich das Schloss vermutete. Das war gar nicht so einfach zu finden. Erst ging ich von der völlig verkehrten Seite ran, dann war es wegen der Renovierungen kaum wiederzuerkennen und ich sah auch keinen der Pelzmützenfritzen. Ich lief zurück zum Bahnhof und ließ mir in der Touristeninformation zeigen wo das Thorwaldsen-Museum war und die neue Glyptothek. Es war aber immer noch eine Stunde zu früh, also lief ich bis 10 Uhr durch Kopenhagen und sah mir die Geschäfte an.

Das Thorwaldsen-Museum beeindruckte mich ziemlich, alles voller Statuen und Friese die der Herr Thorwaldsen im antiken Stil in Marmor gehauen hatte. Er hatte eine ganze Weile seines Lebens damit in Rom verbracht. Ich machte Fotos und wandelte durch die Hallen.

Thorwaldsenmuseum

Thorwaldsenmuseum

Die neue Carlsberg Glyptothek am Tivoli sah genau so aus wie ich es mir vorgestellt hatte, besonders faszinierten mich das Gewächshaus und der griechische Tempel, aber auch die Sammlung über Degas, Goguin, Van Gogh und die ägyptische Sammlung waren sehr interessant. Ich ließ mich treiben.

Kopenhagen

Um 14 Uhr war ich nach einem langen und erlebnisreichen Morgen wieder am Bahnhof. Um 14.30 Uhr ging mein Zug und bald hatte ich die Fähre nach Puttgarden erreicht. Nach einer Stunde Überfahrt erreichte ich wieder heimatlichen Boden und kam am Abend ganz erfüllt von dieser Reise nach hause, die einen so unerwarteten Verlauf genommen hatte. Mein Fahrrad kam dann erst ein paar Tage später nach mir an und war zum Glück einigermaßen unversehrt.

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