Auf dem Hollandgängerweg gingen früher die Männer aus dem ärmeren nördlichen Münsterland nach Holland, um sich dort beim z.B. Torfstechen oder mit Stuckateurarbeiten etwas Geld zu verdienen, wenn in es z.B. im Herbst in der heimatlichen Landwirtschaft nichts mehr zu tun gab. Heute ist die Strecke ein beliebter Wanderweg, der von Münster über Greven bis an die holländische Grenze führt. Ich habe mir den Streckenabschnitt zwischen Greven und Münster an der Ems entlang ausgesucht. Ich bin dafür bis zum Bahnhof Greven mit dem Zug gefahren, um dann nach Münster zurück zu wandern.
Auf der hier verlinkten Karte von AllTrails®.com wird die Wanderung angezeigt. Sie können sich dort die entsprechenden GPX-Datei herunterladen und diese mit einer Navigations-App auf Ihrem Smartphone oder auf Ihrem GPS-Gerät anzeigen lassen.
Vom Grevener Bahnhof erreicht man den Weg über eine Brücke über die Ems. Direkt dahinter geht es nach Münster rechts ab. Sofort fällt das Zeichen „HL“ für Hollandgängerweg ins Auge, dem man ab jetzt folgt. Der Weg führt zunächst befestigt über einen Emsdeich etwas entfernt vom Fluss am Stadtgebiet von Greven entlang. Man passiert eine Fabrik und erreicht, nachdem man unter der B219 hindurch gegangen ist, das Freibad Greven. Dieses muss man umgehen und direkt danach wieder nach rechts abbiegen. Nach kurzer Zeit erreicht man die Ems und von nun an folgt die Strecke einem Feldweg den Fluss entlang.
Immer wieder schaut man aufs Wasser, sonnige und schattige Abschnitte wechseln sich ab und links des Weges sind entweder Felder, Altarme oder kleine Waldstücke. Ist die A1 unterquert, wird es auch wieder ruhiger, man hört allerdings weiterhin die Autos auf dem Schifffahrter Damm in der Ferne.
An einer Brücke auf der Höhe von Gimbte biegt der Weg nach links ab. Es geht durch Felder in ein Waldgebiet, die Guntruper Berge mit der Guntruper Heide.
Der eigentliche HL-Weg geht fast an der Heide vorbei. Deshalb bin ich ein Stückchen weiter gegangen um durch dieses Gebiet mitten durch zu gehen und mir die Wachholder- und Heidelandschaft anzusehen. Ich habe dann später ohne Probleme den Hauptweg wiedergefunden.
Man stößt dann auf das Gasthaus Oeding, in dem man eine Pause einlegen kann mit Blick auf einen Baggersee. An diesem See geht es auf einem geteerten Weg entlang und danach das letzte Mal über die Ems. Nach einer Weile trifft man auf den Dortmund-Ems-Kanal und es besteht die Möglichkeit hier über eine Brücke nach Gelmer gehen, wo man in den Bus nach Münster steigen kann.
Der Weg geht aber eigentlich weiter und führt erst ein ganzes Stück am Kanal entlang, biegt irgendwann nach Coerde ab, um dann durch unschön bebautes Gebiet in die Stadt zu führen. Ich empfehle deshalb bis zur Schleuse am Kanal weiterzugehen und hier die Kanalseite zu wechseln. Dann dem Kanal weiter folgen, unter der Warendorfer Straße hindurch gehen und über die nächste Brücke, eine weiße Fußgängerbrücke, wieder die Kanalseite wechseln und dem Prozessionsweg durch das schöne Mauritzviertel bis zur Warendorfer Straße folgen. Von hier ist es nicht mehr weit ins Zentrum, bzw. zum Bahnhof Münster.
Mir hat der Weg sehr gut gefallen. Dem Fluss zu folgen ist wunderschön und der Abstecher zur Guntruper Heide bringt die nötige Abwechslung. Ich hatte bei meiner Wanderung allerdings auch großes Glück mit dem Wetter und Mitte Mai steht alles in Blüte und das Grün ist besonders grün. Dadurch, dass der Weg den größten Teil am Fluss entlang geht ist er, bis auf eine minimale Steigung an den Guntruper Bergen, fast durchgängig eben und daher leicht zu gehen.