Nachdem der lange Anreisetag gestern doch recht anstrengend war, will ich es heute etwas ruhiger angehen lassen. Nach dem Frühstück bei Sonnenschein auf der Dachterrasse, geht es von meinem Zimmer nur ein paar Schritte hinauf ins Stadtviertel Kastell. Die von den Venezianern gebaute Festung liegt hoch oben über der Stadt. Als erstes besichtige ich die katholische Kirche, die auch noch aus der Zeit der Venezianer stammt.
Dann besuche ich ein kleines Museum in einem der Türme der Festungsmauer. Von dem Balkon aus hat man einen fantastischen Blick auf den Hafen und auf die kleine vorgelagerte Insel, auf der das Tempeltor steht.
Dann schlendere ich durch die Gassen der Altstand wieder hinunter zum Hafen.
Am Fähranleger befindet sich der Busbahnhof von Naxos Stadt und dort informiere ich mich über die Abfahrtszeiten ins Inselinnere, wo ich für morgen eine Wanderung geplant habe.
Jetzt bin ich schon ganz nah am Tempeltor und obwohl ich mich eigentlich nicht so sehr für Ruinen interessiere, entscheide ich mich doch dafür über den Damm auf die kleine vorgelagerte Insel zu gehen. Es lohnt sich allein schon für den Blick zurück auf die Stadt.
Aber auch das Tempeltor ist beeindruckend. Die Venezianer haben wahrscheinlich den Tempel, der einmal um das Tor herum stand, als Steinbruch genutzt. Die Blöcke des Tores waren anscheinend zu groß und zu schwer für den Abtransport.
Am Nachmittag mache ich mich auf, die Strände südlich der Stadt zu erkunden. Sie schließen sich gleich daran an und der erste ist auch touristisch mit Hotels, Bars und Liegestühlen erschlossen. Er ist gut gegen den Nordwind abgeschirmt, die Bucht ist flach und das Wasser jetzt Ende April deshalb schon recht warm.
Dann wird es ursprünglicher und es gibt sogar einen Abschnitt mit Dünen. Wind und Wellen stehen jetzt auf den Strand.
Windsurfer zischen über das Wasser und beim Blick zurück liegt die Stadt schon recht weit weg.
Um jetzt die gänzlich vorm Nordwind geschützten Strände südlich von Agios Prokopios zu erreichen, müsste man noch fast 2 Kilometer über einen Berg gehen. Das ist mir heute aber zu weit, also kehre ich um. Vielleicht fahre ich einmal mit dem Mietfahrrad dorthin.
Der Rückweg geht jetzt gegen den Wind, der Sand wird mir gegen die Beine geweht, und dann komme ich am Paradies vorbei.