Via Claudia Augusta | Etappe 6

Die heutige Etappe der Via Claudia Augusta führt von Latsch in Südtirol über Meran nach Nals. Gestern früher als sonst mit der Radelei aufzuhören hat mir gut getan und ich starte erholt in den Tag. Als ich gegen halb 10 losfahre ist es schon recht warm und die Sonne scheint. Der Weg führt zunächst an der Etsch entlang, immer leicht bergab, ich könnte hier richtig Tempo machen; mache ich aber nicht. Unterhalb des Schlosses Kastellbell werden die Apfelplantagen gewässert und das Wasser spritzt über den Weg. Macht nichts, es ist warm und ich bin schnell wieder trocken.

Schloss Kastellbell

Der Weg führt dann weiter bergab an der Etsch entlang oder durch Plantagen. Ich lasse mich einfach rollen, schaue in die Umgebung und halte einmal an einer Bar an, um einen Espresso zu trinken. Dort treffe ich die Gruppe wieder, die mich vorgestern über die Schnellstraße begleitet hat. Sie sind auf einer geführten Tour von Garmisch zum Gardasee unterwegs, mit Elektrofahrrädern, Hotelübernachtung und Gepäcktransfer.

Immer an der Etsch entlang

Links Äpfel, rechts Fluss

Gegen 12 Uhr erreiche ich Meran, mache eine Pause und schaue mich um. Leider gelingt es mir nicht eine italienische Sim-Karte zu erstehen.

Meran

Kurhaus Meran mit Promenade

Blick auf den/die Passer

Gegen 13:30 Uhr verlasse ich die Stadt und finde zurück auf den Radweg, der jetzt weit oberhalb am Hang verläuft und da muss ich erstmal hinauf. Von hier hat man einen schönen Blick zurück auf Meran.

Weg aus der Stadt

Blick zurück auf Meran

Zurück auf der Via Claudia Augusta ist die Navigation nicht mehr so einfach wie auf dem Etschradweg, wo man einfach nur den Pfeilen folgen musste. Einige Steigungen lasse ich aus und fahre auf der Talstraße. Dann geht es durch endlose Apfelplantagen, wo gerade die Ernte begonnen hat. Ständig werde ich von laut knatternden Traktoren überholt, die große Kisten mit Äpfeln abtransportieren und die so klein sind, dass sie zwischen den Baumreihen fahren können. Die Äpfel selbst werden von Hand geerntet.

Es ist heiss, daran habe ich mich noch nicht gewöhnt und außerdem ziehen ein paar dunkle Wolken auf. Auf den Wetterradar bilden sich Regenzellen, die auf mich zuziehen und das nehme ich zum Anlass heute auch wieder bereits um 15 Uhr einen Campingplatz in Nals anzufahren. Zum Glück ist noch ein Plätzchen frei, ich baue mein Zelt auf, gehe in den Ort, kaufe ein paar Sachen ein, trinke Cappuccino, esse dazu Apfelstrudel mit den ersten Äpfeln der Saison, mache mich frisch, wasche mein Hemd und koche mir etwas.

Dolce Vita

Um 21 Uhr ist es bereits dunkel. Ich sitze in kurzer Hose neben dem Zelt, ein laues Lüftchen weht, ich bin angekommen.

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