Wanderung zur spanischen Grenze

Heute wollen wir nach Spanien wandern. Der Mann an der Rezeption hat uns eine kleine Karte gegeben. Wir brauchen Proviant, aber im Ort hat der Laden geschlossen. Wir klopfen an der Hütte gegenüber, zufällig wohnt da die Verkäuferin und schließt uns auf.

Straße aus dem Dorf hinaus

Straße aus dem Dorf hinaus

Ab dem Campingplatz folgt uns ein keiner Hund, etwas ähnlich einem Cockerspaniel.

Im Wald bekommen wir einen Begleiter

Im Wald bekommen wir einen Begleiter

Zuerst laufen wir durch eine Art Mondlandschaft, sieht aus wie in Norwegen oberhalb der Baumgrenze. Die Landschaft ist offen und wir haben Ausblick auf den Stausee. Wir sind schon sehr hoch, dann windet sich die Straße hinunter, eine Brücke, Wald, wunderbare Herbstfarben, die Bäume vermoost, eine römische Straßenstation, es stehen noch ein paar antike Säulen, ein Bach fällt malerisch vom Berg.

Wasserfall

Wasserfall

Wir folgen der Straße, endlich kommt ein Auto in die richtige Richtung, der Fahrer versteht uns erst nicht, lädt uns dann gerne ein, der Hund bleibt etwas verdattert stehen. Wir verständigen uns auf Französisch, das der Mann seit 20 Jahren nicht mehr gesprochen hat. Er hat bei Bayer Leverkusen gearbeitet, kennt die großen deutschen Städte und wünscht uns auf Deutsch gute Reise, als er uns an der Kreuzung heraus lässt. Noch 3 Kilometer bis zum Grenzübergang Portela do Homem. Der Herbstwald ist nicht zu überbieten, die Straße windet sich den Berg hoch, ein Radfahrer macht Pause unter einer Brücke auf großen Steinen mitten im Rio Homens. Noch einen Kilometer, und dann haben wir die Grenze erreicht. Ein Pavillon, das Tal auf das wir schauen gehört schon zu Spanien. Espana ist auf dem Schild durchgestrichen und man hat Galizien hingesprüht.

Grenze zu Spanien, bzw. Galizien

Grenze zu Spanien, bzw. Galizien

Blick nach Spanien

Blick nach Spanien

Wir gehen wieder nach Portugal zurück, setzen uns auf riesige Felsbrocken am Fluss, machen Picknick und sehen zu, wie der Nebel langsam die Berge herunter kriecht. Wir wandern zurück durch den Wald wir vorhin gefahren sind, die Farben sind unbeschreiblich, es tröpfelt ab und zu, wahrscheinlich der Nebel.

Von den Bergen kommt der Nebel

Von den Bergen kommt der Nebel herunter

Wir erreichen wieder das Römerfort, aber der Hund ist nicht mehr da. Nach gefühlten 20 fantastischen Kilometern erreichen wir unsere Herberge. Wir wärmen uns ein wenig auf und laufen dann noch einmal in den Ort zur Snackbar. Wir brauchen Kaffee. Ein Mädchen steht hinter der Theke, 3 junge Männer davor, wahrscheinlich ist sie die einzige junge „Frau“ im Ort. Die Jungs flirten, sie weiß sich gut zu wehren, der Fernseher läuft permanent, Kinderprogramm, Werbung. Als die Männer gegangen sind setzt sich das Mädchen an die Hausaufgaben.

An der Jugendherberge treffen wir auf neue Gäste mit denen wir dann in das Restaurant von gestern gehen. Es wird ein geselliger Abend. Zum Glück kennen wir den Weg zurück.

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