Der Tag beginnt mit einem Frühstück in der Sonne auf unserer Dachterrasse. Eigentlich könnte man hier den ganzen Tag verbringen, aber irgendwie wäre das auch wieder schade. Um 10.50 Uhr geht ein Bus nach Raposeira und von dort soll laut Reiseführer eine Wanderung zum Meer hinunter und dann Richtung Sagres ausgehen. Wir kaufen noch ein paar Sachen im Supermarkt ein. Dann stellen wir uns an die Haltestelle. Der erste Bus fährt nicht nach Sagres, dann kommt ein quietschendes, gelbes Gefährt. Es geht los, der Bus fährt ein paar mal von der Hauptstraße zu den danebenliegenden Orten ab und braucht deshalb über eine halbe Stunde für die kurze Strecke.
Raposeira liegt irgenwie „in the middle of nowhere“. Ein paar alte Männer stehen an der Straße die den Dorfplatz zerschneidet, wir finden den Ausgangspunkt der Wanderung nicht, laufen hin und her, bis wir uns für eine Straße entscheiden. Wir finden die alte Dreschmaschine, die als Ausgangspunkt erwähnt ist. Biegen nach rechts in einen staubiger breiter Feldweg ab, es weht ein leichter Wind, im Pullover ist es zu warm, im T-Shirt zu kalt. Der Weg führt in ein Tal, es scheint unendlich, irgendwann etwas Vegetation und nicht nur braune Erde.
Nach etwas über einer Stunde erreichen wir die Bucht. Ein roter Mercedes steht da, ein Wohnmobil und noch irgendein Auto, kein Mensch zu sehen. Die Bucht ist ziemlich groß, kein Haus weit und breit, die Wellen brechen auf einem steilen Sandstrand, es sieht herrlich frisch aus, ich habe nur Angst, dass das Wasser mit der Flut noch steigt. Die anderen Leute, die man jetzt doch sieht, liegen nämlich alle ziemlich weit oben am Strand. Es ist wirklich windig, eigentlich haben wir schon die Sachen fürs Picknick ausgepackt, aber wir klettern dann doch auf die Felsen um dort Windschatten zu suchen. Wir finden eine Felsplatte, die etwas tiefer liegt. Die Sonne scheint vom blitzeblauen Himmel. Keine einzige Wolke zu sehen. Wir genießen es hier zu sein und bedauern die daheim gebliebenen.
Wir gehen baden, der Strand fällt ziemlich steil ab und das Wasser ist kalt, aber wenn man sich daran gewöhnt hat geht es gut und macht Spaß. Wir lassen uns im Windschatten von der Sonne trocknen und dösen vor uns hin. Dann kommen doch noch ein paar Wolken auf, schieben nacheinander vor die Sonne, es wird kalt und es ist auch schon kurz vor 3 Uhr. Wenn wir die ganze Wanderung schaffen wollen, müssen wir auch langsam los. Eine Wolkenfront schiebt sich über den Berg, wir müssen steil hoch, gerade da reißt die Wolkendecke noch mal auf, (wir schwitzen), um sich oben wieder zu schließen.
Es geht an Büschen mit glänzenden Blättern vorbei über ein Plateau zur nächsten Bucht. Es gibt hier eine Bar, und obwohl es schon viertel vor 4 ist setzen wir uns hin und trinken Kaffee. Unser Bus fährt um16.30 Uhr, aber es ist so schön hier. Also beschließen wir zurück zu trampen. Wird schon gut gehen. Wir finden auch wirklich jemanden, der uns bis Sagres mitnimmt. Wir werden an der Straße zum Fortaleza de Sagres hinausgelassen und laufen zum Hafen. Unterwegs sehen wir einen Fahrradverleih wo es Mountainbikes für 19 Mark pro Tag zu mieten gibt und merken uns das für den nächsten Ausflug.
Dann fängt es plötzlich an zu regnen. Wir finden ein Café in das wir flüchten können und wo wir die Zeit verbringen, bis der nächste Bus fährt.
Währenddessen wird es schon dunkel. Die Rückfahrt dauert fast eine Stunde, da wir wieder für jeden Ort unterwegs die Hauptstraße verlassen müssen.
Wir ziehen uns zu hause um und suchen uns dann in der Altstadt ein Restaurant. Wir finden eins oben etwas abseits auf dem Berg. Keiner hat mehr so spät mit uns gerechnet, die Leute sitzen selber da und essen, 2 Fernseher laufen, es dauert sehr lange, bis das Essen kommt. Eine riesige Pfanne mit 4 Garnelen, Muscheln und einigen Sorten Fisch. Satt und zufrieden machen wir uns auf den Weg zurück zu unserer Unterkunft.