Heute fahre ich weiter auf dem Camino de Santiago Francés von Leon nach Villaherreros. Von meinem ca. 5 Kilometer vor der Stadt liegenden Hotel radele ich nach Leon hinein und suche als erstes einen Fahrradladen auf. Man hat zum Glück Zeit für mich und mein Hinterrad wird wieder zentriert. Es geht dann über die Nationalstraße aus der Stadt hinaus. Nach ca. drei Kilometern biege ich auf eine kleine Straße ab, an deren Seite der Camino verläuft.
Ich komme gut voran, auf der Straße ist nichts los, rechts von mir kommen mir die Pilger entgegen und es ändert sich nichts. Gefühlte Stunden später geht die kleine Straße in eine noch kleinere Straße über, die einen schlechten Belag hat. Ansonsten aber das gleiche Bild und es passiert nichts.
Dann geht es auf die Nationalstraße, aber ansonsten ändert sich nichts.
Um 15 Uhr bin ich bereits 67 Kilometer gefahren und ich fange an mir Gedanken zu machen wo ich heute unterkommen soll. Aber außer Pilgerherbergen liegen erst einmal keine bezahlbaren Hotels an der Strecke. Ich entdecke auf der Karte in Carrion de les Condes einen Campingplatz, aber bis dahin sind es noch 25 Kilometer. Aber es gibt keine Alternative. In Calzadilla de la Cueza geht die Straße in einen gut ausgebauten Feldweg über.
Es fängt an zu regnen und unterwegs wird es so heftig, dass ich meinen Regenponcho anziehen muss. Ich streiche das Zelten für heute und fahre an Carrion de les Condes vorbei, wo es wieder auf die Nationalstraße geht. Es schüttet inzwischen und ich habe mir ein Hotel an der Autobahn in weiteren 20 Kilometern Entfernung heraus gesucht. Links von mir ist das Regengebiet in dessen Ausläufern ich fahre, vor mir scheint es trocken zu sein, aber ich erreiche diesen Bereich nicht.
Nach 110 Kilometern erreiche ich ziemlich müde endlich das Hotel in Villaherreros und da ist es mir egal, dass mein Zimmer über der Tankstelle liegt.
Ich mache mich frisch, ruhe mich aus und genieße bei Einbruch der Dunkelheit den Blick aus meinem Fenster.