Die letzten Urlaubstage am Strand

Sonntag

Erste Aktion heute war zu tanken um das Auto zurück bringen zu können. Aber es war gar nicht so einfach die Vermietung zu finden. Am entscheidenden Kreisel probierten wir alle drei Ausfahrten aus und die letzte brachte uns dann zum Ziel. Wir hatten einen schwarzen Twingo erhalten und brachten ein gelbes Auto zurück. Eine dicke Schicht Schlamm von der Waldpiste gestern überzog die Seiten des Wagens. Das wurde aber nicht reklamiert. Wir füllten einen Zettel mit einer Beurteilung über die Vermietung aus und wurden von einem jungen Mann in einem Affenzahn nach Hause gebracht.

Dort zogen wir uns warm an und gingen zum Strand hinunter. Um das erste Kap kamen wir nicht herum, weil die Flut noch nicht zurückgegangen war. Durch den Bau einer Burg nahe der Brandung fand ich heraus, dass die Flut immer noch stieg, also liefen den weiten Weg zur Mole diesmal oberhalb der Felsen.

Krebse auf der Mole

Unter allen Steinen saßen Krebse, aber sie wollten nicht beißen. Nach einigen Stunden hatten wir erst zwei von ihnen gefangen. Auf dem Weg zurück fing es an zu regnen und wir setzten uns in ein Restaurant und aßen eine Kleinigkeit.

Montag

Nach dem Frühstück packten wir den kleinen Rucksack mit Handtüchern und Badehosen, aber auch mit Pullovern, denn es war immer noch sehr kühl und am Horizont hingen die dunklen Wolken der letzten Tage. Die Pullover mussten wir gleich vor der Tür anziehen, denn der Wind blies uns ins Gesicht. Ausnahmsweise liefen wir mal nicht Richtung Mole.

Irgendwann sah es so aus als würde die Sonne etwas länger bleiben und ich beschloss mich hinter einem Felsen zu sonnen. Außerdem war die See ganz ruhig und glatt und ich bekam Lust zu baden. Ich zog die Badehose an, marschierte geradewegs ins Wasser und sprang hinein. Es war bitterkalt und ich musste erst einmal wieder auftauchen. Ich schwamm dann aber noch um einen Felsen herum, immer darauf achtend, dass nichts Schwarzes unter mir war. Die Haie in der Fischhalle von Lagos hatten mich tief beeindruckt. Der Held wurde am Strand schon von seiner stolzen Liebsten mit dem Handtuch erwartet. Erst wollte ich mich in der Sonne trocknen lassen, aber es kam wieder eine Wolke und ich beschloss eine trockene Hose anzuziehen.

Unser Hausstrand bei ablaufendem Wasser

Wir blieben sitzen, schauten aufs Meer und sonnten uns wenn die Sonne da war. Irgendwann wurde das dann doch langweilig und wir bekamen Hunger. Wir liefen zum Supermarkt, kauften Brötchen, Käse, Tomaten, Äpfel und Apfelsinen und gingen zurück zu Strand. Wir picknickten, ich zog wieder meine Badehose an und stürzte mich noch einmal kurz in die Fluten. Inzwischen war die Luft warm genug, so dass ich mich in der Sonne trocknen lassen konnte.

Im Laufe des Nachmittags sprang ich sogar noch einmal ins Wasser. Der Sand am Strand wurde allerdings langsam trocken und der Wind blies ihn uns in die Ohren. Um viertel vor 6 Uhr waren wir wieder am Hotel, wuschen den Sand ab und ruhten uns ein wenig aus. Gegen 7 Uhr brachen wir wieder auf, schauten von den Klippen aufs Meer und gingen in das schöne Restaurant mit Seeblick. Eigentlich wollten wir Garnelen haben, aber der Kellner hielt uns einen Teller mit frischen Fischen unter die Nase und wir bestellten den allergrößten. Es war oberköstlich. Wir schlenderten durch den Ort, es war kühl und kaum jemand war unterwegs.

Dienstag

Die Brötchen beim Frühstück waren trocken und offensichtlich von gestern: Nationalfeiertag. Wir packten unseren Rucksack mit Handtüchern und Pullovern, aber das Einzige was wir brauchten waren die Pullover. Es pfiff zwar kein kalter Wind, aber es war bewölkt und kühl. Wir liefen ganz langsam am Strand Richtung Alvor bis wir zu den hohen Klippen kamen.

Blick Richtung Praia da Rocha

Haus an den Felsen

Wir sahen uns die Taucher von oben an und ich hatte schon gar nicht mehr so große Angst am Rand zu stehen. Zu einer einsam daliegenden Bucht stiegen wir hinab, aber unten mussten wir feststellen, dass schon sehr viele andere Leute vor uns auf die Idee gekommen waren. Wir schlenderten langsam zurück. Gegen 21 Uhr brachen wir auf, suchten uns ein Restaurant im Ort und ich aß Cataplana mit Seeteufel.

Mittwoch

Mit Packen waren wir schon um 11 Uhr fertig, ich bezahlte die Getränkerechnung und wir legten unsere Koffer in einen Raum im Untergeschoß. Wir schlenderten Richtung Ort, blieben auf dem Kap zwischen Sandstrand und Felsenküste hängen und sahen einem Bagger zu wie er Sand aufhäufte. Weiter vorne im Ort stiegen wir durch die Kuranlagen hinunter zum Strand, gingen das letzte Stück entlang zur Mole, aber es war kühl und die Krebse wollten sich auch nicht recht zeigen. In einem Restaurant am Strand fragte ich nach Sardinen und sie hatten welche. Wir setzten uns hin, bekamen unsere Getränke und mussten ziemlich lange auf das Essen warten.

Blick vom Strandcafé aus

Das war gar nicht so schlimm. Es war noch früh, der Himmel bedeckt und kein Mensch an dem riesigen breiten Strand. Eine wunderbare Ruhe, die Kellnerin spielte mit ihrem kleinen Sohn und wir sahen aufs Meer. Wir bekamen jeder 6 Sardinen, Pommes Frites und Gemüse und waren eine ganze Weile mit dem herrlichen Essen beschäftigt. Wir liefen langsam zurück zum Hotel, setzten uns in die Bar und warteten auf den Bus.

Der kam um viertel vor 4 Uhr, war ganz voller Menschen und brachte uns direkt zum Flughafen. Das Gepäck waren wir schnell los, ich versuchte noch unsere 67 1/2 Escudos auszugeben, fand aber nichts was so billig war. Wir saßen vor dem Abflugschalter und konnten noch gar nicht begreifen, dass unser schöner Urlaub jetzt schon vorbei war.

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