Heute fahre ich meine letzte Etappe auf dem Camino de Santiago Frances von meiner Unterkunft in Orikain nördlich von Pamplona nach Saint-Jean-de-Luz an der französischen Atlantikküste. Ich stehe zeitig auf, damit ich nicht in der Mittagshitze über den Pass fahren muss und bin gegen 8 Uhr auf der NA-215 nach Norden. Es sind sehr viele Lastwagen unterwegs und die Straße wird ausgebaut. So werden die LKWs alle paar Kilometeran einer Baustelle angehalten und kommen dann im Konvoi an mir vorbei, wenn sie durchgelassen worden sind. Ich fahre dann einfach rechts ran und lasse sie vorbei.
Wenn es eine Ausweichstrecke gibt ist die Straße für Fahrräder gesperrt und ich muss abfahren. So geht es auch als nach ca. eineinhalb Stunden ein Tunnel kommt. Bisher ging es moderat bergan, jetzt komm ein steiler Abschnitt und dann geht es sanft weiter hoch. Es sieht ein bisschen so aus wie im Siegerland.
Gegen halb 11 habe ich den Pass erreicht.
Jetzt geht es 11 Kilometer mit 9% Gefälle bergab. Ich komme heile unten an und fahre dann bei Santesteban auf einen Weg am Rio Bidasoa entlang, um nicht wieder auf die Hauptstraße zu müssen. Es handelt sich vermutlich um eine ehemalige Bahnstrecke, denn es gibt mehrere Tunnel.
Der Belag wechselt zwischen Beton, Schotter und Teer und so komme ich nicht sonderlich schnell voran. Am Nachmittag erreiche ich dann bei Behobia die Grenze, fahre über die Brücke und bin plötzlich in Frankreich.
Die Fahrt durch Hendaye gestaltet sich ob des chaotischen Verkehrs ein bisschen langsam, aber dann erreiche ich endlich den Atlantik.
Am 17. März 2022 bin ich in Barcelona gelandet und dann am nächsten Tag losgefahren und jetzt am 17. Mai habe ich die Umrundung der iberischen Halbinsel abgeschlossen. Ich fahre noch weiter bis kurz vor Saint Jean de Luz, suche mir dort einen Campingplatz und gehe am Abend noch auf die Klippen auf der anderen Straßenseite, um den Sonnenuntergang zu genießen.