Von Saaremaa nach Hiiumaa

Heute verlasse ich die Insel Saaremaa und setze nach Hiiumaa über. Es hat in der Nacht geregnet, aber mein Zelt ist in der kleinen Hütte, in der normalerweise Feuerholz lagert, trocken geblieben. Ich stehe um 7 Uhr auf, baue alles ab und fahre nach einem Blick aufs Regenradar ohne zu frühstücken schnell zum Hafen. Gerade dort angekommen fängt es tatsächlich an zu regnen und ich kann mich in einem kleinen Warteraum unterstellen.

Die Fähre legt pünktlich ab, es schüttet während der gesamten Überfahrt, hört aber wieder auf als wir anlegen.

Erster Blick auf Hiiumaa

So kann ich trocken bis ins 6 Kilometer entfernte Emmaste fahren und dort im Supermarkt einkaufen.

Supermarkt Emmaste

Ich bleibe dort noch eine Stunde unter einem Vordach sitzen und warte eine Regenfront ab, die etwas nördlich von mir durchzieht.

Regenwolken vor mir

Es geht dann hauptsächlich durch Wald, ich darf aber nicht zu schnell hinter den Wolken her fahren, um nicht in den Regen zu geraten. Bei Leisu erwischt mich dann aber doch noch eine von hinten kommende Wolke. Zum Glück gibt es ein kleines Buswartehäuschen, wo ich mich unterstellen kann.

Ich lasse mir danach Zeit, meine Unterkunft für heute liegt nur noch 20 Kilometer entfernt und ich kann sie erst ab 16 Uhr beziehen. Durch die tief hängenden Wolken sieht der Wald an der Strecke noch eintöniger aus als sonst, aber ich versuche alle Attraktionen die es gibt mitzunehmen. So gibt es in Nurste einen kleinen Supermarkt, wo ich einen Kaffee bekommen kann, etwas von der Straße ab in Haldi einen kleinen Hafen und in Mänspe mitten im Wald eine Kirche.

Supermarkt in Nurste

Hafen von Haldi

Kirche von Mänspe

Gegen 14 Uhr komme ich in Luidja an und bin damit fast an meinem Ziel für heute angekommen. Hier gibt es eine alte Windmühle und ein Café, wo ich eine Fischsuppe esse. Auf der anderen Straßenseite befindet sich ein Parkplatz, von dem aus es zum Strand geht. Dort verbringe ich teilweise bei Sonnenschein eine angenehme Stunde, bis ich zu meiner Unterkunft aufbreche.

Strand bei Luidja

Kurz nach 16 Uhr beziehe ich meine kleine Hütte. Es gibt eine Waschmaschine, wo ich endlich wieder einmal meine Wäsche waschen kann.

Ich brauche nach 2 Tagen im Wald dringend eine ausgiebige Dusche und so vergehen Nachmittag und Abend mit kochen und Video schneiden. Eigentlich möchte ich auch noch zum Strand, aber es ziehen immer wieder Schauer durch. Um 22 Uhr ergibt sich eine Lücke die mir groß genug erscheint um es wagen zu können.

Gewitter im Anmarsch

Ich sehe dann fast noch die Sonne im Meer versinken, aber links von mir zieht ein Gewitter auf, dass mir den Rückweg abschneidet. Also beschließe ich es hier auszusitzen, denn es gibt ein großes Dach, das drei Sitzgruppen mit Bänken und Tischen überspannt, also fühle ich mich sicher. Wenig später geht es mit heftigen Böen los, der starke Regen kommt horizontal vom Himmel peitscht unter das gesamte Dach und auf der anderen Seite wieder heraus. Ich muss mir meinen Regenponcho anziehen und mich hinhocken, damit die Hose nicht komplett nass wird. Zum Glück lässt es nach zehn Minuten nach, aber ein Blick aufs Radar zeigt mir, dass es heute nicht mehr aufhören wird. Also fahre ich ganz langsam über den aufgeweichten Fahrweg zu meiner Hütte.

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